Das war die Farbe des Kleides und lang war es, welches ich am Samstag zur Hochzeit von Don P. ausgewählt hatte. O.k. nicht ganz alleine aber es war eine gute Wahl. Es war eine wunderbare Hochzeit und das Vitello Tonato war das Beste, was ich in meinem Leben gegessen habe. Onkel Salvatore hätte ruhig auch den Hauptgang zaubern können und nicht nur die Vor- und Nachspeise, es hätte das ganze noch mal um eine Stufe verbessert. Ich glaube ich wäre auch mit einfachen Pasta zufrieden gewesen. Leider hat das Wetter nicht so mitgespielt aber für die in Flammen stehenden asiatischen Lampions war der Regen genau richtig.

Mr. Gentleman kann so richtig fies sein, wenn ihm etwas nicht passt. Da hetzt man ihm die Revision auf den Hals und er hat nichts Besseres zu tun als ihnen einen netten Abend im Büro zu bereiten. Die Nacht kann lang werden und der Tag fängt morgen bereits wieder früh an. Und das wo die lieben Herren doch das erste Mal auf dem Balkan sind. Ich glaube die hatten sich das auch etwas anders vorgestellt. Ein bisschen die Bücher prüfen und dann die Sehenswürdigkeiten abklappern. Bleibt nur noch die Frage nach der berühmten 10 Stundenregel offen.

Kam ich heute mal wieder zu einem Job. Erst erfährt man über den Flurfunk, dass alles anders gemacht wird wie eigentlich geplant, dann bekommt man den Eindruck vermittelt, dass die eigene Mitarbeit nicht gebraucht wird und jetzt schreien sie alle nach einem Konzept. Klar schüttel ich doch aus dem Ärmel, bin ich ja gewohnt. Ich müsste halt nur mal die technischen Details wissen…..

Nachts saßen die hohen Herren am Donnerstag zusammen. Daß unser lieber Kollege uns das noch mal extra aufs Brot schmieren musste war ja mal wieder klar. Auch die Botschaft, die er damit ausdrücken wollte: Das ist so ungefähr das was ich von jedem erwarte. Wegen mir, dann bekommt er das von mir eben nicht. Wozu auch? Um halb zwei nachts schlafe ich sowieso auf meinem Schreibtisch, damit ist auch keinem geholfen.

Den Jahrestag zu erwähnen. Letzte Woche Donnerstag war es soweit, da habe ich vor genau einem Jahr den Grundstein gelegt für die Beendigung des täglichen Wahnsinns. Das erste Gespräch bei meinem jetzigen Arbeitgeber. Und danach wurde gerockt was das Zeug hält. Da gab es die große Party bei meiner alten Firma zum erfolgreichen Ende eines Projektes. Für diese Party musste ich mich rechtfertigen bei meinem Chef rechtfertigen. Man hatte den Eindruck er muß mein Essen dort selbst bezahlen. Er hat sogar meinen Ex-Chef angerufen und nachgefragt ob ich auch wirklich berechtigt bin dort hinzugehen. Kleinkarierter Erbsenzähler!